Allgemeine Vergleichende Sprachwissenschaft


Vergleichende Sprachwissenschaft

In der Vergleichenden Sprachwissenschaft beschäftigt man sich mit dem Vergleich von (aktuell gesprochenen) Einzelsprachen oder von unterschiedlichen (historischen) Sprachstufen einer bestimmten Einzelsprache. Der Bereich wird oft auch als komparative Linguistik bezeichnet. Die Vergleichende Sprachwissenschaft ist als Hauptfach oder als Nebenfach innerhalb des B.A. Studiengangs Empirische Sprachwissenschaft wählbar.


  • Die Vergleichende Sprachwissenschaft bietet enorm viel Raum zur freien Entfaltung. Die zu erlernenden Sprachen können überwiegend frei gewählt werden. Man kann seine Interessen im Laufe des Studiums zielgerichtet verfolgen oder auch Schritt für Schritt erst langsam entwickeln.
  • An der Uni Frankfurt findet man ein sehr großes Angebot an europäischen und außereuropäischen Sprachen, die studiert werden können. Am Institut für Empirische Sprachwissenschaft können sogar exotische Sprachen wie z.B. Lettisch, Abchasisch, Tocharisch und viele weitere erlernt werden.
  • Die Vergleichende Sprachwissenschaft bietet als relativ kleines Fach eine sehr gute Betreuung der Studierenden. Keine langen Warteschlangen zu Sprechzeiten, keine überfüllten Hörsäle, keine unbestehbaren „Aussiebklausuren“. Stattdessen stets offene Türen, viele vorlesungsbegleitende Übungen / Tutorien und individuelle Lösungen für individuelle Probleme.
  • Das Institut für Empirische Sprachwissenschaft vereint herausragende Expertise in den verschiedensten linguistischen Subdisziplinen unter einem Dach. Die Dozenten und Mitarbeiter sind nicht nur renommierte Forscher, sondern geben ihr Wissen auch mit Enthusiasmus an die Studierenden weiter.
Studienanfänger erwartet im ersten Semester eine Einführung, in der wir uns mit Sprachfamilien, Sprachverwandtschaft und historischen Aspekten des Sprachvergleichs beschäftigen (Veranstaltungstitel "Sprachverwandtschaft und Sprachvergleich" (VS1)). Diese Veranstaltung sollte nach Möglichkeit sowohl von Hauptfächlern als auch von Nebenfächlern direkt im ersten Semester besucht werden. Dort werden zu Beginn auch schwerpunktspezifische organisatorische Fragen geklärt. Im zweiten Semester steht dann der verwandtschaftsunabhängige Sprachvergleich im Vordergrund, d.h. die Gegenüberstellung von Sprachen nach grammatischen / typologischen Gesichtspunkten. Parallel werden die linguistischen Grundlagen erworben (allgemeiner Pflichtbereich) und die ersten frei wählbaren Sprachkurse besucht. Bei der Sprachenwahl stehen wir beratend zur Seite und entwickeln für jeden Studierenden ein individuelles Studienprofil. Jeder Studierende sollte im Laufe des ersten Semesters einmal zur Schwerpunktberatung kommen, um einen sinnvollen Studienplan zu erstellen.

Es bietet sich an nach dem B.A.-Abschluss einen Master in Vergleichender Sprachwissenschaft anzuschließen. Wenn Empirische Sprachwissenschaft im HF belegt wurde (4-semestriger Bachelor), dann ist in Frankfurt lediglich ein 2-semestriger Master zu absolvieren. Ein Masterabschluss ermöglicht eine anschließende Promotion und Tätigkeit an Universität bzw. Forschungseinrichtungen.

Auch im außeruniversitären Bereich sind vielfältige Berufsfelder denkbar. Je nach Richtung können und sollten im Rahmen der Wahlpflichtmodule bereits entsprechende berufsfeldorientierte Kompetenzen erworben werden. Mögliche Berufsfelder umfassen:

  • Fortbildung / Personalarbeit: Training und Schulung mündlicher und schriftlicher Kommunikation, Kommunikationsberatung, Coaching, Moderation;
  • Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation: I. interkulturelle Kommunikationstrainer, z. B. Vermittler internationaler Teams, II. Mediatoren, Einsatz bei Konflikten, deren Ursachen in kulturellen Unterschieden liegen, III. Berater und kulturelle Mittler, Erschließung von Auslandsmärkten oder Maßnahmen zur Integration von Ausländern;
  • Presse / Medien / Public Relations: Medienkonvergenz, Umgang mit Text, Bild, Ton, Film, Grafik, Hypertext, praktische Erfahrung im Schreiben, Textgestalten, Redigieren und Moderieren;
  • Technische Dokumentation: technischer Redakteur, Übersetzer oder Lektor, Darstellung jeglicher Informationen über technische Produkte;
  • Computer / Software / Neue Medien: Softwareentwicklung, Planung, Entwicklung und Realisierung von Hypertexten und Hypermedia sowie deren Vermittlung, Entwicklung von Lehr- und Lernsystemen;
  • Klinische Linguistik: Diagnostik und Therapie neurogener Sprach- und Sprechstörungen, Qualitätsmanagement, Aus- und Fortbildung, Forschung und Methodenentwicklung;
  • Dolmetschen / Übersetzen (neue Bedeutung durch explosionsartige Bedarfsentwicklung auf fachlichem Gebiet);
  • Sprachunterricht (Mutter- und Fremdsprachen): Schuldienst, Alphabetisierungskurse.

Quelle: Becker-Mrotzek, Michael / Brünner, Gisela / Cölfen, Hermann (Hg.) Linguistische Berufe. Ein Ratgeber zu aktuellen linguistischen Berufsfeldern. Frankfurt/M. u.a.: Peter Lang 2000.

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