Themenvorschläge, Formate und Methoden

Im Rahmen der Aktionswoche soll das Bewusstsein für Diversität, Chancengerechtigkeit und Nachhaltigkeit gefördert werden.

Wir möchten daher insbesondere Lehrende dazu einladen, diesen Themenkomplex in ihren Lehrveranstaltungen aufzugreifen und mit den Studierenden zu diskutieren. Als Anregung haben wir eine Reihe von Stichworten zu verschiedenen Aspekten gesammelt, die Sie unten auf dieser Seite finden.

Ob Sie ein spezifisches Thema ansprechen oder globale Prozesse veranschaulichen möchten, ob Sie eine ganze Vorlesung an einem Thema ausrichten oder zu einer 10 minütigen Diskussion anregen, bleibt dabei Ihnen überlassen. Einige Vorschläge zur Formaten und Methodik finden Sie unten auf dieser Seite.

Selbstverständlich können Sie auch Themen adressieren, die sich nicht unter den Vorschlägen befinden. Da sowohl Nachhaltigkeit als auch gesellschaftliche Diversität in den Teilgebieten unseres Fachbereiches eine Rolle spielen, hoffen wir, dass Sie in Ihren Lehrveranstaltungen während der Aktionswoche einen passenden Aspekt finden und sich zusammen mit Ihren Studierenden Zeit für eine Reflexion oder einen Austausch nehmen können.

Themenvorschläge

Die folgenden Themenvorschläge sind Beispiele und sollen lediglich als Anregung dienen. Die Rubriken sind immer im Kontext der geowissenschaftlichen/geographischen Forschung und Lehre zu verstehen, auch, wenn dies nicht explizit dabei steht.

Es ist natürlich im Sinne der Veranstaltung, wenn sich die Lehrenden bei dem von Ihnen gewählten Thema über Ihre sonstigen Lehrinhalte hinausbewegen oder diese explizit unter einem Diversitäts- oder Nachhaltigkeitsaspekt betrachten, der sonst nicht Teil der Lehrveranstaltung ist.

Im Studien- und Forschungsalltag sind alle Mitglieder der Universität ständig auf- und herausgefordert, sich mit der Vielfalt von Kolleg*innen und Kommiliton*innen sowie mit der Unterschiedlichkeit individueller Bedürfnisse und Perspektiven auseinanderzusetzen:

Diversitätsaspekte im Fachbereich Geowissenschaften/Geographie:

  • Statistiken der GU (und Bezugnahme auf die Institute des FB11)
  • Diversität und Nachhaltig auf Exkursionen
  • Menstruationsartikel, Verfügbarkeit von Toiletten für FINTA
  • diversitätssensible Sprache
  • Achtsamkeit und Verantwortung innerhalb von Hierarchiestrukturen
  • Neurodivergenz und psychische Gesundheit

Fürsorgepflicht und Barrierefreiheit auf Exkursionen:

  • Körperliche Fitness 
  • Exkursionsteilnehmende mit körperlichen Beeinträchtigungen 
  • Umgang mit akuten Verletzungen im Feld
  • Verpflegung auf Exkursionen (vegetarisch/vegan, Allergien, Unverträglichkeiten etc.)
  • Emissionsarme Anreisemöglichkeiten
  • Kosten für Exkursionen

In vielen Bereichen der Universität besteht Verbesserungspotenzial bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung. Ebenso setzen sich viele Studierende mit dem Thema Nachhaltigkeit und Zukunft auseinander und interessieren sich für die Frage, wie der Studienalltag nachhaltig gestaltet werden kann.

  • Emissionen der Universität
  • Digitalisierung und Energiebedarf
  • Energiemanagement und erneuerbare Energien
  • Emissionen von Exkursionen/Forschungsaufenthalten
  • Wassermanagement (Wasserrecycling, Trinkwasserbrunnen in der Mensa)
  • Müllvermeidung und -trennung
  • Dienstreisen und CO2-Fußabdruck
  • Verkehrsmanagement und Elektromobilität
  • Papiertücher in den Toiletten/Teeküchen im Geozentrum
  • Ernährung
  • Zukunftsängste in Bezug auf den Klimawandel
  • Nachhaltigkeit bei Anreise, Unterbringung und Verpflegung

Die Herstellung von Chancengerechtigkeit und der Abbau von Diskriminierung ist ein bislang nicht erreichtes Ziel, auch nicht (oder: schon gar nicht) an der Goethe-Universität. Viele Personen werden (bewusst oder unbewusst) marginalisiert oder diskriminiert, insbesondere in Konstellationen, die ein Machtgefälle beinhalten.

Frauen, inter, nicht-binäre, trans und agender (FINTA) Personen in der Wissenschaft

  • Herausforderungen und Hürden in Studium und Forschung
  • Vorstellung von aktuellen FINTAs in dem Forschungsgebiet 
  • Vorstellung von historischen FINTAs in dem Forschungsgebiet
  • Intersektionalität im Feminismus 

Diskriminierung von BIPOC (Black, Indegenous, People of Color) in den Wissenschaften 

  • Herausforderungen und Hürden in Studium und Forschung
  • Vorstellung von aktuellen BIPOC in dem Forschungsgebiet 
  • Vorstellung von historischen BIPOC in dem Forschungsgebiet
  • Einbezug von indigenem Wissen und indigenen Kenntnissen
  • Zitation von Fachartikeln nicht-europäischer Wissenschaftler*innen
  • Postkoloniale Ansätze und Theorien
  • interkulturelle Sensibilität in der Forschung

Geowissenschaftliche Forschung findet an allen Orten der Welt statt und kann u.U. ökologische, ökonomische und soziale Folgen für die Menschen oder Strukturen vor Ort haben. Unabhängig davon sind die Auswirkungen von Umweltzerstörung und Klimawandel im Gegensatz zur Verursachung ungleich verteilt.

  • Forschung in Ländern des globalen Südens  
  • Reflexion über den Beitrag von Forschung zu sozialer Gerechtigkeit und Stärkung von marginalisierten Gemeinschaften
  • Verarbeitungswege von Proben
  • Definition von Nachhaltigkeit und Natur (mit Blick auf die Definitionen in anderen Kulturen)
  • globale Umweltgerechtigkeit
  • Auswirkungen von Geoengineering und Mitspracherecht

Auch in der geowissenschaftlichen und geographischen Forschung stellen sich konkrete, ethische Fragen, auch (aber nicht nur) mit Blick auf die Kolonialgeschichte europäischer Länder, von denen ein großer Anteil der Forschung ausgeht.

  • historische/koloniale Verantwortung der Geowissenschaften/Geographie (siehe auch FGG Vortragsreihe Wissen. Macht. Raum)
  • Bodenschätze und Kolonialismus
  • Herkunft und Gewinnung von Proben
  • Arbeitsbedingungen in Minen
  • Enteignung von Land durch Bergbauvorhaben
  • Einbezug von lokalen Forschungsgruppen
  • Einbezug der lokalen Bevölkerung bei Forschungsvorhaben

Feministische Geographie ist nur dem Namen nach ein rein geographisches Thema. Die Betrachtung der Beziehungen von Geschlecht und Raum ist auch mit den anderen Teilbereichen der Geowissenschaften verknüpft, zumal auch allgemeine akademische Strukturen immer im Blickfeld dieser Fragestellungen stehen.

  • Einstieg in Feministische Geographien
  • Feministische Geographien der Arbeit
  • Feministische Geographien und Körper
  • Dekoloniale Feministische Geographien
  • Feministische Naturverhältnisse
  • Feministische Wohnformen/Wohninfrastrukturen
  • Feministische Perspektiven auf Bevölkerungsgeographien
  • Feministische Politische Geographie und Krieg

Weiteres Material:

Formate

Hier finden Sie einige Vorschläge für Formate, die Sie in Ihre Lehre einbauen können:

  • 5, 10 oder 15 Minuten Kurzinput/Konzeptvorstellung (z.B. am Anfang der Lehrveranstaltung)
  • Kurze Diskussion über ein Stichwort (z.B. am Anfang der Lehrveranstaltung)
  • eine ganze Lehrveranstaltung zum Thema oder eine inhaltlich/thematisch ausgerichtete Sitzung
  • Texte/Material für Studierende zur Verfügung stellen
  • Selbstreflexion der Studierenden anregen z.B. durch Fragen/Texte etc.
  • Gruppenarbeiten/Posterpräsentation/Referate
  • Interaktive Elemente, um den Austausch von Erfahrungen und Perspektiven zu fördern

Methodik

Folgende Methodiken können bei der Auseinandersetzung mit Diversität hilfreich sein:

  • inklusive Lehrmethoden/Methodenvielfalt
  • Gender-, diversitäts- und kultursensible Sprache
  • kritische Betrachtung der Repräsentation von Diversität in der Auswahl von Literatur/Literaturkanon
  • Einbezug von nicht-weißen und nicht-westlichen Theorien und Ansätzen
  • Einbezug von nicht-männlichen Theorien und Ansätzen
  • Einbezug von indigenem Wissen

Weitere Informationen dazu finden Sie auch in der Toolbox Diversitätssensible Lehre des Büros für Chancengerechtigkeit.