Traueranzeige

Das Institut für Archäologische Wissenschaften trauert um

Prof. Dr. Jan-Waalke Meyer,

der am Donnerstag, den 2. März 2023 im Alter von 77 Jahren unerwartet verstorben ist.

Der aus Varel (Friesland) stammende Jan-Waalke Meyer studierte in Hamburg, Freiburg und Saarbrücken, wo er 1985 bei Winfried Orthmann mit einer Arbeit über Tonlebermodelle promoviert wurde und sich 1993 zum Corpus der Stempelsiegel des Amuq-Gebietes habilitierte. Als Mitarbeiter war er unter anderem an den Ausgrabungen in Kamid el-Loz, Munbaqa, Halawa, und Tell Sheikh Hamed beteiligt. Nach seiner Berufung zum Professor für Vorderasiatische Archäologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Jahre 1995 übernahm er die Grabungen im frühbronzezeitlichen Tell Chuera und im frühislamischen Kharab Sayyar und leitete diese bis zum Beginn des syrischen Bürgerkrieges. An der Aufarbeitung beider Grabungen arbeitete er bis zuletzt: noch 2021 erschien eine monographische Zusammenfassung der Grabungsergebnisse und erst im Januar 2022 ein Sammelband zu den Objekten aus Ton und Stein aus Tell Chuera; ein weiterer Sammelband ist in Vorbereitung. Als Mitgründer des archäologischen Fördervereins Enki e.V. hat er in großem Maße die Archäologie zum Alten Orient in und um Frankfurt gefördert und den Institutsstandort gestärkt.

Mit Jan-Waalke Meyer verliert das Institut einen erfahrenen und geschätzten Kollegen, geachteten und beliebten Lehrer sowie einen international anerkannten Vorderasiatischen Archäologen. 

Er hinterlässt seine Frau, die Zooarchäologin Emmanuelle Vila, seine zwei Töchter und seine drei Enkelkinder.

Sein Name ist gesetzt und wird von allen, die ihn kannten, und besonders auch im Institut für Archäologische Wissenschaften weiterhin geehrt werden.

Apl. Prof. Dr. Thomas Richter / Prof. Dr. Dirk Wicke  


Nachruf für Dr. Isa Kubach-Richter und Dr. Wolf Kubach

Dr. Isa Kubach-Richter

* 19.05.1934     † 24.01.2022

Dr. Wolf Kubach

* 07.10.1940    † 24.01.2022

Das Institut für Archäologische Wissenschaften trauert um das Ehepaar Dr. Isa Kubach-Richter und Dr. Wolf Kubach, die am 24. Januar 2022 nach langer Krankheit gemeinsam gehen durften. Beide waren von Beginn an, zunächst im Rahmen ihrer Dissertationen zum Arm- und Beinschmuck in Hessen und Reinhessen (1970) und zu den Nadeln in Hessen und Rheinhessen (1977), dem von Prof. Dr. Hermann Müller-Karpe († 2013) am damaligen Seminar für Vor- und Frühgeschichte 1963 gegründeten Editionscorpus "Prähistorische Bronzefunde" an der Goethe Universität Frankfurt eng verbunden. Danach waren sie im Rahmen ihrer Festanstellung am Seminar für Vor- und Frühgeschichte der Goethe-Universität als wissenschaftliche Redakteure für das über fünf Jahrzehnte bestehende, zunächst viele Jahre durch die DFG (1965–2002) und später von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (2002–2015) finanzierte Editionsprojekt tätig. 

Frau Kubach-Richter und Herr Kubach betreuten redaktionell zahlreiche Monographien, Herr Kubach war zudem selbst zwischen 1987 und 2015 Mitherausgeber der Editionsreihe, in deren Rahmen bis zu ihrem Abschluss im Jahr 2015 insgesamt 185 Bände erschienen sind und die ein großes internationales Renommee gewonnen hat.

Herr Kubach war außerdem bis zu seiner Pensionierung 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter eng in den Lehrbetrieb und die universitäre Selbstverwaltung des Faches eingebunden und als kompetenter Ansprechpartner bei der Entwicklung des Faches an der Goethe-Universität beteiligt. Weit über seine Pensionierung hinaus und bis in seine letzte Lebensphase hinein, hatte Herr Kubach immer ein offenes und interessiertes Ohr für die Studierenden und half mit seinem quasi enzyklopädischen Wissen durch Literaturhinweise und bei der typologischen Einordnung von Metallartefakten. Er war ein begehrter Gesprächspartner und Ratgeber weit über unser Institut hinweg für viele Fachkolleg*innen im In- und Ausland.

Mit Frau Kubach-Richter und Herrn Kubach verliert das Fach Vor- und Frühgeschichte des Instituts für Archäologische Wissenschaften zwei angesehene Bronzezeit-Spezialisten und zwei liebenswerte und kompetente Kollegen, die bis zuletzt am Leben des Instituts teilgenommen haben.

Wir alle werden Frau Kubach-Richter und Herrn Kubach in dankbarer Erinnerung behalten.

Prof. Dr. Rüdiger Krause und Prof. Dr. Sonja Magnavita