SFB zur Alzheimer-Forschung verlängert

Funktionen des Schlüsselproteins APP im Fokus

Veröffentlicht am: Mittwoch, 06. November 2013, 12:00 Uhr (020)

Die interdisziplinäre Transregio-Forschergruppe „Physiologische Funktionen der APP-Genfamilie im zentralen Nervensystem“ ist für weitere drei Jahre verlängert worden. Die DFG bewilligte dafür rund 1,8 Millionen Euro. Sprecherin der 2010 eingerichteten Forschergruppe Prof. Ulrike Müller vom Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg. Aus Frankfurt sind Dr. Andreas Vlachos und Prof. Dr. Thomas Deller beteiligt. Außerdem Wissenschaftler aus Braunschweig, Kaiserslautern und Mainz.

Die Forscher untersuchen das Protein APP. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Alzheimer-Demenz. Ebenso wollen die Forscher aufklären, welche Bedeutung APP für die Kommunikation von Nervenzellen im Gehirn gesunder Menschen besitzt, insbesondere welchen Einfluss es auf Lernprozesse und die Gedächtnisleistung hat. Ein besseres Verständnis der APP-Funktionen soll auch dazu beitragen, neue Alzheimer-Therapieansätze entwickeln zu können.

APP steht für Amyloid-Prekursor-Protein. Es ist das Vorläuferprotein des β-Amyloid-Peptids, dem Hauptbestandteil der „Plaques“, die M. Alzheimer auslösen. Die unlöslichen Eiweißbestandteile lagern sich in der Umgebung von Nervenzellen ab und schädigen sie, bis sie absterben. Die Bildung von APP führt aber nicht zwangsläufig zu Alzheimer, denn das Protein wird in fast allen Zellen des Gehirns produziert, vor allem in Regionen, die für die Gedächtnisbildung wichtig sind. Über die normalen zellbiologischen und physiologischen Funktionen von APP und seinen Spaltprodukten bisher wenig bekannt.

Dr. Andreas Vlachos und Prof. Dr. Thomas Deller analysieren gemeinsam mit Prof. Müller anhand genetisch veränderter Mausmodelle die Rolle der APP-Genfamilie im Zentralnervensystem. Sie untersuchen insbesondere die Rolle von APP für funktionelle Anpassungsprozesse zur Aufrechterhaltung neuronaler Regelkreise.

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