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Institut für Mathematik
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Max Dehn Promotionspreis

Der "Max Dehn-Promotionspreis Mathematik" erinnert mit seinem Namen an den international renommierten Topologen und kombinatorischen Gruppentheoretiker Max Dehn (1878-1952). Dehn war in der Anfangszeit der Goethe Universität von 1921 bis 1935 als Professor in Frankfurt tätig und trug maßgeblich zum Aufbau des Frankfurter Seminars bei. Seine Interessen waren breit, so organisierte er insbesondere ein Seminar zur Geschichte der Mathematik gemeinsam mit Carl Ludwig Siegel. Dehn löste als erster eines der Hilbert'schen Probleme (das dritte). Seine Beiträge zur Mathematik haben seinen Namen in vielfacher Weise zum Begriff werden lassen: Dehn-Invariante (Polyederzerlegungen), Dehn'sches Lemma und Dehn-Chirurgie (3-Mannigfaltigkeiten), Dehn-twist (Monodromie im Modulraum von M_{g,n}), Dehn'sches Wortproblem (Gruppentheorie).

Nach der Machtergreifung der Nazis wurde Max Dehn entlassen und er musste zusammen mit seiner Frau fliehen, was zuerst zu Fuß nach Bad Homburg und dann über Hamburg und Kopenhagen nach Trondheim gelang. Als er auch in Norwegen vor den Nazis nicht mehr sicher war, flüchteten die Dehns weiter in die USA - auf dem nicht ganz direkten Wege mittels der Transsibirischen Eisenbahn und per Schiff über Japan. In den USA fand Max Dehn (nur) eine Anstellung am Black Mountain College, die seinem mathematischen Ruf zwar nicht entsprach aber seinen weit verzweigten intellektuellen Interessen entgegen kam.

Der Verein zur Förderung der Mathematik an der Goethe-Universität e.V. hat erstmals 2019 ein Preisgeld für die beste Promotion im Fach Mathematik ausgelobt und fördert nun jährlich die besten Nachwuchswissenschaftler*innen. Eine Jury aus Mitgliedern aller Schwerpunkte des Instituts trifft jährlich die Auswahl. Im Jahr 2019 wurde der Max Dehn-Promotionspreis erstmals verliehen. 

Der Max Dehn-Promotionspreis 2023/2024 wurde bei der Absolventenfeier des Fachbereichs am 04.07.24 an Dr. Johannes Schwab verliehen. Seine Promotion trug den Titel „Linear submanifolds and strata of k-differentials: invariants and applications".

Im akademischen Jahr 2023/2024 wurde der Max Dehn-Promotionspreis bei der Absolventenfeier des Fachbereichs am 04.07.2024 an Dr. Johannes Schwab verliehen. Er hatte sich mit dem Thema „Linear submanifolds and strata of k-differentials: invariants and applications" befasst. Die Laudatio wurde von Prof. Dr. Martin Ulirsch verkündet. 

Was diese Promotion besonders macht, ist, dass sich Johannes nicht nur in ein aktuelles Forschungsgebiet eingearbeitet hat, sondern sogar in drei:

  • Strata abelscher Differentiale
  • Tropische Geometrie
  • Nicht-abelsche Hodge-Theorie

Seine Arbeit besteht aus vier Teilen:

Im 1. Abschnitt löst Johannes zusammen mit Felix Röhrle das sog. Realisierbarkeitsproblem für plurikanonische tropische Divisoren. Das ein besonderes Resultat in der tropischen Geometrie, das aufgrund des benötigten sehr breiten Hintergrundwissens außer ihm nur eine Handvoll anderer Forscher lösen hätten können.

Der 2. Abschnitt (gemeinsam bearbeitet mit Matteo Costantini und Martin Möller) ist ein Beitrag zur Topologie von Strata abelscher Differentiale und seiner linearen Untermannigfaltigkeiten. Insbesondere werden explizite Formeln für die Orbifold-Euler-Charakteristik kompaktifizierter Strata berechnet.

Im 3. Abschnitt geht es um den sogenannten gotischen Lokus von Strata abelscher Differentiale und im 4. Abschnitt um komplexe Lagrangesche Untermannifaltigkeiten im Hitchin-System auf Kurven.

Im akademischen Jahr 2022/2023 wurde der Max Dehn-Promotionspreis bei der Absolventenfeier des Fachbereichs an Dr. Joel Kübler verliehen. Er hatte sich mit dem Thema „Symmetry Breaking in Semilinear Boundary Value Problems" befasst. Die Laudatio wurde von Prof. Dr. Martin Möller verkündet. 


Im Jahr 2022 wurde der Max Dehn-Promotionspreis bei der Absolventenfeier des Fachbereichs an Dr. Alexander Molitor verliehen. Er hatte sich mit dem Thema „Arbitrage theory in models with transaction costs beyond efficient friction" befasst und eine hervorragende Promotionsleistung erbracht.


Im Jahr 2021 wurde der Max Dehn-Promotionspreis bei der Absolventenfeier des Fachbereichs am 22.10.21 an Dr. Jonas Knörr verliehen. Er hatte sich mit dem Thema „Smooth valuations on convex functions" befasst und eine hervorragende Promotionsleistung erbracht.


Stellvertretend für den Verein stellte Herr Dr. Kaya Kupferschmidt die besonderen Leistungen bei einer Promotion im Fach Mathematik heraus. Der Betreuer der Arbeit, Prof. Dr. Andreas Bernig, fasste in seiner Laudatio die wichtigsten Ergebnisse der Dissertation zusammen und betonte die Bedeutung der Arbeit an der Schnittstelle zwischen Geometrie und Analysis. Er hob die besonderen mathematischen Leistungen, insbesondere den Einsatz von Hilfsmitteln aus verschiedenen mathematischen Gebieten wie Funktionalanalysis, Differentialgeometrie, geometrischer Maßtheorie und symplektischer Geometrie hervor. Wir gratulieren Herrn Knörr.

Im Jahr 2020 wurde der Max Dehn-Promotionspreis bei der Absolventenfeier des Fachbereichs an Dr. Matthias Nickel verliehen. Er hatte sich mit dem Thema „Positivity and Diophantine Approximation" befasst. Die Laudatio wurde von Prof. Dr. Küronya verkündet. 


Im Jahr 2019 wurde der Max Dehn-Promotionspreis erstmals verliehen. Dr. Marius Schmidt erhielt die Ehrung für seine Arbeit „Extremes of hierarchical fields" (Betreuer Prof. Dr. Nicola Kistler).