Schwerpunkt Umwelt und
Literatur
Projekt The Sea in
Scandinavian Literature
Die Blue Humanities sind eine Forschungsrichtung,
die sich mit der Rolle von Gewässern in der Literatur auseinandersetzt und
dabei ökologische, postkoloniale und gendertheoretische Perspektiven verbindet.
Die skandinavische Literatur ist in hohem Maße meeres- und binnengewässerbezogen
und deshalb ein fruchtbarer Forschungsgegenstand für diesen Ansatz. Gemeinsam
mit Dr. Katie Ritson vom Rachel Carson Center for Environment and Society und
dem Institut für Nordische Philologie der LMU München sowie Prof. Dr. Søren
Frank von Københavns Universitet kooperiere ich deshalb auf diesem Gebiet im
Rahmen gemeinsamer Workshops, Vorträge und Publikationen.
Projekt Biodiversität in der skandinavischen Literatur
seit 1900
Das Projekt widmet sich der Erforschung der Wechselwirkungen von biologischen
Konzepten der Biodiversität (bzw. ihren Vorläufern) und ihren literarischen
Verhandlungen. Obwohl Biodiversität ein Schlüsselthema des
21. Jahrhunderts ist und, wie jüngere Forschungen zeigen, in hohem Maße
von kulturellen Narrativen und Formen bestimmt wird, gibt es relativ wenig
literaturwissenschaftliche Forschung dazu. Die bestehende Forschung beschränkt
sich darüber hinaus meist auf die Gegenwart. Mein Projekt soll zeigen, welche
Bedeutung Verhandlungen von Biodiversität im Sinne eines politisierten Blicks
auf Mensch-Umwelt-Beziehungen und eines zunehmend ökosystemischen
Verständnisses von Umwelt in den skandinavischen Literaturen seit 1900 zukommt
und so einerseits innerhalb der jüngsten Forschungstrends einer ökologischen
Literaturwissenschaft das Schlüsselthema Biodiversität verankern, andererseits
in der Biodiversitätsforschung eine kulturwissenschaftliche und zugleich
historische Perspektive stärken. Es ist damit in hohem Maße interdisziplinär
ausgerichtet.
Forschungsfeld „Environmental Humanities“
Gemeinsam mit Prof. Dr. Roland Borgards und Prof.
Dr. Frederike Middelhoff bin ich Sprecherin des Forschungsfeldes „Environmental
Humanities“ am Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften. Nähere
Informationen unter: https://fzhg.org/forschungsfelder/ff2-kulturwissenschaftliche-anthropozaenforschung
Mitglied in der RMU-Initiative „Romantische Ökolgien“
Die von Prof. Dr. Roland Borgards (GU), Prof. Dr. Frederike Middelhoff (GU)
und Prof. Dr. Barbara Thums (JGU) geleitete Initiative untersucht (Vor-)Formen
ökologischen Denkens in der Romantik. Nähere Informationen zur Initiative
finden sich unter
https://romantikforschung.uni-frankfurt.de/romantische-oekologien/.
Schwerpunkt Armut in
der skandinavischen Literatur
Projekt Poetik der Armut
Dieses Projekt untersucht, wie die Auseinandersetzung mit und Erfahrung von
Armut literarische Texte aus Skandinavien prägt. Romane wie Harry Martinsons Nässlorna
blomma (Die Nesseln blühen, 1935) und Vägen ut (Der Weg hinaus,
1936) oder Ingeborg Refling Hagens Loke saar havre (Loki sät Hafer,
1923) zeigen, dass Armut sich auch poetologisch auf literarische Texte
auswirkt. Schwerpunkte des Projekts liegen auf Wechselwirkungen zwischen der
Institutionengeschichte der Armenfürsorge und skandinavischer Literatur sowie
weiblichen Perspektiven auf Armut. Geplant sind weitere internationale
Aufsatzpublikationen und Vorträge.