Mittelalterliche Texte - nicht nur bei lyrikmail.de

(April 2011)

Jeden 2. Mittwoch im Monat erhalten die Abonnenten von lyrikmail.de von mir, Martin Schuhmann, einen Text aus dem Mittelalter in Original und Übersetzung, versehen mit einem kurzen Kommentar. lyrikmail.de verschickt als 'tägliche Dosis Poesie' von Montag bis Freitag eine E-Mail mit einem Gedicht; 14.022 Leser (Stand: 09.03.2011) nutzen das, und die meisten von Ihnen haben - wenn überhaupt - zuletzt in der Schule einen mittelalterlichen Text gelesen, und vielleicht noch nie einen mittelhoch- oder althochdeutschen Text gesehen. Und diese Abonnenten bekommen jetzt, ohne Vorwarnung und ohne Bestellung, mittelalterliche Texte im Original (es war ein gewisser Kampf, durchzusetzen, dass das Original mitgeschickt wurde und in der E-Mail zuerst steht): Kann das funktionieren, wird das gelesen - auch wenn man Texte nimmt, die über Spruchlänge hinausgehen?

Zwar nehmen die E-Mails Rücksicht auf den Leser: Ein einführender Text stellt den Autor / die Autorin kurz vor, gibt Hintergrundinformationen und Deutungsmöglichkeiten, und E-Mails sind sowieso ein "niederschwelliges" Format, laden den Leser ein und verlangen nichts. Aber meine Zweifel am Gelingen hatte ich trotzdem. Nach 44 Aussendungen kann ich aber sagen: Zu jedem Text habe ich Rückmeldungen bekommen, und keine war grundsätzlich negativ. Zuerst kommt der Dank, was mich jedes Mal sehr freut: "Ich hätte nie gedacht, dass mittelalterliche Literatur so interessant sein kann..."; "Dass ich diesen Text, den ich in der Schule vor 50 Jahren gelesen habe, wiedergefunden habe"; "Den Auszug aus dem 'Fließenden Licht der Gottheit' von Mechthild von Magdeburg liebe ich, seit ich ihn zum ersten Mal gelesen habe"; "Ich bin Walther-von der Vogelweide-Fan, gibt es bald wieder was von ihm?"; "Ich möchte vielleicht ein Seminar besuchen, nachdem ich das gelesen habe, können Sie mich beraten?"; und, meine Lieblingsrückmeldung: "Mein erster Freund hat mir damals 'du bist mîn, ich bin dîn' in mein Poesie-Album geschrieben und es als sein eigenes Gedicht ausgegeben. Es war aber trotzdem sehr schön, es wiederzulesen."

Neben dem Dank steht in den Feedback-Mails oft die Frage und damit das wissenschaftliche Gespräch - ich beantworte jede Mail, auch wenn es dauert... Ich habe meine Übersetzungen verteidigt (und auch korrigiert), mich über die Textgestalt ausgestauscht, Editionsfragen beantwortet, Aussprachehilfen gegeben, Deutungsmöglichkeiten diskutiert und insgesamt viel gelernt. Danke Ihnen dafür!

Auf dieser Website werden die Gedichte und Übersetzungen und die kurzen einführenden Anmerkungen als .pdf gesammelt; auf diese Weise entsteht über die Zeit ein immer vollständigeres Archiv mittel- und althochdeutscher Lyrik. Zusätzlich dazu finden Sie hier auch eine kurzeEinführung ins Mittelhochdeutsche. Leser von Lyrikmail haben Audiofiles mit Lesungen der Stücke angeregt, unten finden Sie den ersten Versuch.

Sie dürfen die Texte frei verwenden - wenn Sie eine Quellenangabe dazu setzen und mich kurz über E-Mail benachrichtigen. Und wie Sie vielleicht schon gemerkt haben: Ich freue mich darauf, mit Ihnen in Kontakt zu treten (m.schuhmann[at]lingua.uni-frankfurt.de).

Ihr
Martin Schuhmann

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Audiofiles - Lyrikmail zum Hören

Texte (sortiert nach drei Kriterien)
    zu den Texten sortiert nach literaturgeschichtlichen Epochen
    zu den Texten sortiert alphabetisch nach Autornamen
    zu den Texten sortiert nach der zeitlichen Erscheinung bei Lyrikmail.de

 

Texte sortiert nach literaturgeschichtlichen Epochen (Original, Übersetzung, kurze Einführung als .pdf)

    Althochdeutsche Zeit (ca. 750-1050)

    Früher Minnesang und mittelhochdeutsche anonyme Liebesdichtung (ca. 1160 - 1190)

    Sog. Hoher Sang (vor und um 1200)

    Auszüge aus der mittelhochdeutschen Epik um 1200

    Walther von der Vogelweide: "Vollendung und Überwindung des 'Hohen Sangs'" und Spruchdichter (ca. 1190 - 1230)

    Neidhart: Die Überwindung der sog. mittelhochdeutschen Klassik (nach 1220)

    Weiterer nachklassischer Sang und Sänger (13./14. Jahrhundert)

    Mitelhochdeutsche "Mystik" und religiöse Texte (13./14./15. Jahrhundert)

    Oswald von Wolkenstein: Ein fast schon freuneuhochdeutscher Dichter (1377-1445)

 

Texte alphabetisch nach Autoren geordnet (Original, Übersetzung, kurze Einführung als .pdf)

    Der wilde Alexander, owe, daz nach liebe ...
        Der wilde Alexander, sog. Kindheitsballade

    Der Graf von Anhalt, stâ bî

    Anonym, Merseburger Zaubersprüche

    Anonymes Pariser Gesprächsbüchlein (Auszug)

    Anonyme althochdeutsche Randnotiz, Hirsch und Hirschkuh

    Anonym, sog. St. Galler Schularbeit

    Anonyma, du bist mîn, ich bin dîn

    Anonym, möhte zerspringen mîn herze mir gar

    Anonym, Weingartner Reisesegen (aufgezeichnet vor 1300)

    Anonym, wene herze, wenent ougen!

    Bernger von Horheim, mir ist alle zît...

    Carmina Burana (Auszug), waere die werlt alle mîn / tougen minne, die ist guot  

    Carmina Burana (Auszug), O fortuna

   Carmina Burana (Auszug), swaz hie gât umbe

    Dietmar von Aist, ez stuont ein vrouwe alleine

    Friedrich von Hausen, in mînem troume ich sach

    Gottfried von Straßburg, Auszüge aus dem Tristan ('lameir') 

    Hartmann von Aue, maneger grüezet mich also

    Heinrich von Veldeke, swer mir schade ...
      Heinrich von Veldeke, in dem aberellen

    Heinrich von Morungen, vil süeziu senfte tôterinne
        
Heinrich von Morungen, sog. Narzisslied (mir ist geschehen...)

    König vom Odenwald, der genselob

    Konrad von Würzburg, swa tac er-schînen sol zwein liuten

    Kürenberg, sog. Falkenlied
        Kürenberg, Auswahl von sechs Strophen aus dem Werk

    Mechthild von Magdeburg, Auszug aus Das fließende Licht ...: Swenne ich schine...
       
Mechthild von Madgeburg, Auszug aus Das fließende Licht...wie der von der minnen ist wunt, ...

    Meinloh von Sevelingen, ich sach boten des sumers

    Neidhart, kint bereitet iuch der slitten ûf das îs

    Nibelungenlied (anonym), Strophen 13-19 (Kriemhilds, sog. "Falkentraum")

   Oswald von Wolkenstein, es füegt sich...
        Oswald von Wolkenstein, frölich, zärtlich, lieplich...

    Otfrid von Weißenburg, Es wurde ausgesandt der Engel Gabriel

    Reinhart von Westerburg, Ein Lied in zwei Fassungen

    Reinmar, ich wirbe umbe allez, daz ein man
       Reinmar, swaz ich nu niuwer maere sage

    Walther von der Vogelweide, sog. Lindenlied
        Walther von der Vogelweide, saget mir iemen ..
        Walther von der Vogelweide, sog. Preislied
        Walther von der Vogelweide, muget ir schouwen waz dem meien
        Walter von der Vogelweide, sô die bluomen ûz dem grase dringent
        Walther von der Vogelweide, swer mir ist slipfig als ein îs
        Walther von der Vogelweide, uns hât der winter geschât über al
       Walther von der Vogelweide, owê war sind verswunden...

    Wolfram von Eschenbach, Auszug aus dem Titurel, Strophen 122-124

 

Texte in Reihenfolge der Veröffentlichung bei Lyrikmail (Original, Übersetzung, kurze Einführung als .pdf)

 

Kontakt      IG Zimmer 2.356, Grüneburgplatz 1, 60629 Frankfurt am Main
                    Telefon 069 / 798-32744, Fax 069 / 798-32743
                    m.schuhmann[at]lingua.uni-frankfurt.de

Websites:    http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/ADL/mitglieder/schuhmann/
                   http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/service1/index.html

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