Laufzeit:
2015-2018

Leitung:
Prof. Dr. Ilonca Hardy, Sprecherin, Institut für Pädagogik der Elementar- u. Primarstufe
Prof. Dr. Dieter Katzenbach, Institut für Sonderpädagogik
Prof. Dr. Diemut Kucharz, Institut für Pädagogik der Elementar- u. Primarstufe
Prof. Dr. Mareike Kunter, Institut für Psychologie (FB 05)
Prof. Dr. Ulrich Mehlem, Institut für Pädagogik der Elementar- u. Primarstufe
Jun.-Prof. Dr. Dominique Rauch, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft 

Förderung:
Gemeinsame Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern

Mitarbeit vor Ort:
Katja Adl-Amini
Nicola Meschede

 

Projektbeschreibung:

Das Projekt "Level - Lehrerbildung vernetzt entwickeln" zielt auf eine Weiterentwicklung der Lehrerbildung durch die Förderung fächer- und phasenübergreifender Kooperationen in Lehre und Forschung.

Methodisches Bindeglied aller Teilmaßnahmen der verschiedenen Fächerverbünde des Projekts (siehe Projekthomepage) ist die Anwendung und Evaluation videobasierter Lernangebote sowie videobasierter Forschungsstrategien. Die theoretische Klammer für die Ausbildungs- und Forschungsaktivitäten in Level bildet (1) das Konzept der professionellen Wahrnehmung von Unterricht sowie (2) der Heterogenität in schulischen und universitären Bildungskontexten.

Im Rahmen des Bildungswissenschaftlichen Fächerverbunds werden in der Arbeitsgruppe hierzu folgende Level-Teilprojekte durchgeführt:

 


1. Entwicklung videogestützter Lernmodule zum Umgang mit Heterogenität

Ein gemeinsames Projekt des Bildungswissenschaftlichen Fächerverbunds ist die Entwicklung videogestützter Lernmodule mit der Online-Plattform Vigor (Link: https://vigor.studiumdigitale.uni-frankfurt.de/). Der inhaltliche Fokus der Module liegt einerseits auf Dimensionen von Heterogenität und andererseits auf Möglichkeiten zum Umgang mit Heterogenität. Neben der Vermittlung von Wissen zielen die Module vor allem auch auf die Initiierung von Reflexionsprozessen im Kontext von Heterogenität sowie auf die theoriebasierte Analyse videografierten Unterrichts in heterogenen Lerngruppen. Die Module sind grundsätzlich als Selbstlernmodule konzipiert. Ziel des Projekts ist es deshalb auch, Möglichkeiten der sinnvollen Verknüpfung von Selbstlernphasen und Präsenz in lehramtsspezifischen Lehrveranstaltungen (Blended-Learning) zu erproben.


2. Peer Feedback als Möglichkeit der Förderung professioneller Wahrnehmung

In videobasierten Lehrveranstaltungen der Lehrerbildung analysieren Studierende Unterrichtsvideos in der Regel nicht allein, sondern tauschen sich darüber aus und diskutieren gemeinsam über den gesehenen Unterricht. Allerdings ist bislang wenig darüber bekannt, welche Bedeutung kooperative Elemente wie Peer Feedback auf die professionelle Wahrnehmung von Unterricht haben. Beispielsweise kann davon ausgegangen werden, dass unterschiedliche Perspektiven auf Unterricht zu einer Weiterentwicklung professioneller Wahrnehmung beitragen können, da auf diese Weise das Spektrum der wahrgenommenen, für Unterrichtsqualität bedeutsamen Merkmale erweitert wird. Das Teilprojekt zielt deshalb darauf ab, die Bedeutung von Peer Feedback für die professionelle Unterrichtswahrnehmung im Rahmen videobasierter Lehrveranstaltungen zu untersuchen.


3. Die Bedeutung von Vergleichsprozessen bei der Analyse unterrichtsbezogener Videovignetten

Das Vergleichen von Beispielen oder Fällen hat sich bereits in vielen Kontexten als relevant für Lernen erwiesen. Im Rahmen der Arbeit mit Videofällen in der Lehrerbildung ist dieses bislang jedoch kaum untersucht. Dabei zeigen Studien aus anderen Kontexten, dass durch Vergleichsprozesse nicht nur der Aufbau flexibel anwendbaren Wissens, sondern beispielsweise auch eine Fokussierung der Aufmerksamkeit weg von der Oberflächenstruktur hin zur Tiefenstruktur von Fällen gelingt – ein Aspekt, der Novizen bei der videobasierten Analyse von Unterricht häufig nicht gelingt. Gleichzeitig deuten Studien zu Vergleichsprozessen darauf hin, dass ein Lernen aus Vergleichen einer Unterstützung bedarf. Das Teilprojekt zielt deshalb darauf ab, sowohl die Bedeutung als auch Möglichkeiten der Unterstützung von Vergleichsprozessen bei der Analyse unterrichtsbezogener Videovignetten im Rahmen einer Trainingsstudie zu untersuchen.


4. Erfassung von Kompetenzen Lehramtsstudierender zum Umgang mit Heterogenität

Schülerinnen und Schülern mit heterogenen Lernvoraussetzungen gerecht zu werden wird häufig als Herausforderung wahrgenommen. Gerade in der ersten Phase der Lehrerbildung ist es deshalb zentral, Studierende angemessen darauf vorzubereiten. In Anlehnung an das Modell professioneller Kompetenz werden hierzu neben Wissen auch Einstellungen und Selbstwirksamkeitserwartungen als relevant erachtet, da diesen grundsätzlich eine handlungsleitende bzw. -regulierende Funktion zugesprochen wird. Im Rahmen des Teilprojekts wurde ein Instrument zur Erfassung von Selbstwirksamkeitserwartungen zum Umgang mit Heterogenität entwickelt, welches die Aspekte der Diagnose von Lernvoraussetzungen sowie der Förderung umfasst. Erste Untersuchungen mit 300 Studierenden weisen auf ein reliables Instrument hin, welches aktuell weiter validiert wird. In Kooperation mit Charlotte Dignath-van Ewijk (FB 05) werden hierzu beispielsweise Zusammenhänge mit Einstellungen zum Unterrichten in heterogenen Lerngruppen untersucht. Ebenso soll geprüft werden, ob sich erwartete Zusammenhänge zwischen Selbstwirksamkeitserwartungen und adaptivem Lehrerhandeln zeigen.

Externe Links:
http://www.abl.uni-frankfurt.de/63926000/Level?legacy_request=1