Graduiertenkolleg Archäologische Analytik (323)
Mitarbeiter
AG Physische Geographie und Umweltwandel / Fernerkundung & Geoinformation
Prof. Dr. J. Wunderlich (j.wunderlich@em.uni-frankfurt.de),
Dr. I. Marzolff (marzolff@em.uni-frankfurt.de),
Dipl.-Geogr. A. Krätschell (kraet@web.de)
Sprecher des Graduiertenkollegs: Prof. J.-W. Meyer, Archäologisches Institut, Abt. Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients - Johann Wolfgang Goethe-Universität
Zusammenarbeit innerhalb des Graduiertenkollegs mit dem Archäologischen Institut, Abt. Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients sowie AG Bodenkunde (Prof. Dr. H. Thiemeyer) des Instituts für Physische Geographie der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Allgemein:
- Zeitlich und räumlich differenziertes Bild von Veränderungen der ökologischen Bedingungen in der Region um den Tell Chuera in Nord-Syrien
während des Holozäns, insbesondere seit der Besiedlung von Tell Chuera
- Aufklärung der Ursachen für derartige Veränderungen
Speziell :
- Bodenchemie und Sedimentologie von Wadisedimenten
- Untersuchungen der Wadidynamik mittels Bohrungen und Vermessungen
- Geochemie und Diatomeenflora von Sebkha-Sedimenten
- Erstellung von Höhenmodellen, u.a. zur archäologischen Kartierung
- Datierungsmethoden: IRSL, 14C
- Fernerkundung
- DGPS-Messungen
- Bodenchemie, Geochemie
- Sedimentologie
- Diatomeenuntersuchungen
Seit 1958 finden Ausgrabungen deutscher Archäologen in Tell Chuera, einem in Nord-Syrien gelegenen Siedlungshügel, statt (Abb. 1 und 2). Die durchgeführten Untersuchungen brachten Hinweise auf zwei Hauptbesiedlungsperioden, eine in der Frühsyrischen Zeit (3.Jt.v.Chr.), die andere während der Mitanni- und Mittelsyrischen Zeit (Mitte bis Ende des 2.Jt.v.Chr.).
Im Rahmen des Graduiertenkollegs „Archäologische Analytik“ werden physisch-geographische Untersuchungen in der Region um den Tell Chuera durchgeführt, um neue Geoarchive in der Region zu erschließen und archäologische Erkenntnisse geowissenschaftlich zu ergänzen.
Ziel dieser Arbeiten ist eine Rekonstruktion des Paläoenvironments und, allgemeiner dargestellt, der Lebensbedingungen im Bereich des Tells im Holozän. Geomorphologische, bodenkundliche, sedimentologische, geochemische und fernerkundliche Untersuchungen sollen ein chronologisches Gerüst der Klima- und Umweltentwicklung in dieser Wüstensteppenregion ermöglichen. Anthropogenen Eingriffen in Wasser- und Naturhaushalt muss dabei besonders Rechnung getragen werden, da die Region einst weitaus dichter besiedelt war, wie die frühbronzezeitlichen Siedlungsreste, zu denen auch Tell Chuera gehört, belegen.
Die Untersuchungsbefunde sollen klären, in welchem Maße regionale oder überregionale Klimaänderungen die hydrologischen Bedingungen der Region und damit das Umfeld von Tell Chuera und dessen Besiedlungsphasen geprägt, bzw. beeinflusst haben.
- Archäologischen Institut, Abt. Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients - Johann Wolfgang Goethe-Universität
- Arbeitskreis Geoarchäologie